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Stadt will auf öffentlichen Dächern weiter klimaneutrale Energie erzeugen

Solaranlagen ohne garantierte EEG-Vergütung für Privateinvestoren uninteressant

Fritz Erler Schule

Vor mittlerweile bereits rund zwanzig Jahren hat die Stadt Pforzheim die Bedeutung solarer Energiegewinnung für das Klima und die Stadtgesellschaft erkannt. Seinerzeit hat die Stadt die Dachflächen aller geeigneten städtischen Objekte zur solaren Nutzung privaten Investoren überlassen. Durch das tat- und finanzkräftige Engagement vieler zumeist kleiner Investoren mit ökologischem Weitblick konnten so auf den Dächern der Stadt im Lauf der Jahrzehnte unzählige Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugt und die Umwelt vor massiver Verschmutzung bewahrt werden.

Mit dem Auslaufen der garantierten Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wird der Weiterbetrieb der Anlagen für private Investoren finanziell uninteressant. Solare Energiegewinnung lohnt künftig nur noch, um den eigenen Energieverbrauch zu decken. Das Gebäudemanagement der Stadt Pforzheim hat daher im vergangenen halben Jahr sämtliche in Frage kommenden Anlagen technisch aufwändig mit dem Ziel geprüft, sie zu übernehmen und in Eigenregie zu betreiben, sofern die Eigentümer zustimmen. Damit will die Stadt auch weiterhin umweltfreundliche, klimaneutrale Energie erzeugen, während den Eigentümern hohe Kosten für den Rückbau erspart bleiben. Ein Vorteil für die Stadt ist dabei, dass die Anlagen zumeist auf Schul- und Sportgebäuden errichtet wurden: eine Gebäudeklasse, die allgemein zu Tagzeiten einen hohen Energiebedarf aufweist. Der auf dem Dach erzeugte Strom kann also zu einem überragend hohen Anteil gleich in die Beleuchtung und die Computer von Schulen und Sporthallen fließen.

„Das ist eine Strategie, die sich für alle Beteiligten auszahlen würde.Ich freue mich, dass wir – nicht zuletzt auch dank der Unterstützung der Stadtwerke Pforzheim bei den Themen Speichertechnologie und Vermarktung – auch weiterhin mit unseren riesigen Dachflächen einen großen Beitrag zur Energiewende leisten werden“, zeigt sich Pforzheims Bau- und Umweltbürgermeisterin Sibylle Schüssler optimistisch. Dieses Engagement für die Umwelt lohne sich übrigens auch erheblich für den dauerklammen Stadtsäckel, schmunzelt Schüssler, die zufrieden ist, dass eine allseits gewinnbringende Lösung gefunden werden konnte.