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Stadt Pforzheim stellt Chancen einer möglichen Umgestaltung des Sinn-Leffers-Gebäudes an der Leopoldstraße heraus: Moderner Neubau soll entstehen

Die mögliche Umgestaltung des ehemaligen Sinn-Leffers-Gebäudes an der Leopoldstraße bietet die große Chance zur Attraktivierung und Aufwertung der Innenstadt an zentraler Stelle.

Hier soll ein moderner Neubau entstehen, in dem die Stadt Pforzheim Büroflächen für ein Sozialrathaus anmietet. Zuletzt war es in der öffentlichen Diskussion so dargestellt worden, als ob das vorhandene Gebäude bestehen bleiben würde. „Seit dem Weggang von Sinn-Leffers vor vielen Jahren besteht an der Stelle nur noch ein Provisorium, ein Nachfolger für den Modeladen konnte nie gefunden werden“, so Oberbürgermeister Peter Boch. Es sei daher dringend notwendig, dass sich etwas bewege und der Bereich Zerrennerstraße/Leopoldstraße aufgewertet werde. „Die Innenstadt wird auch von dem geplanten Umzug des Lebensmittelmarkts vom Untergeschoss ins Erdgeschoss profitieren. Ich freue mich auf das, was hier entstehen könnte“. Gleichzeitig zeigt sich der Rathauschef irritiert, dass zum wiederholten Male eine nicht-öffentliche Gemeinderatsvorlage - in diesem Fall mit sensiblen Inhalten zu einem Bieter - an die Presse weitergespielt wurde.

Neben der Attraktivierung der Innenstadt liegt ein weiteres Ziel in der Konzentration des Jugend- und Sozialamts in unmittelbarer Nähe zu den zentralen Rathäusern an insgesamt nur noch zwei Standorten. Bislang ist dieses Amt auf neun verschiedene Standorte verteilt. „Der jetzige Zustand ist für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwierig“, sagt Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn. „Es geht also darum die Erreichbarkeit zu verbessern“, so Fillbrunn weiter. „Aber natürlich müssen wir uns auch als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte positionieren.“ Und dazu gehöre eben auch ein ansprechendes Arbeitsumfeld, so der Sozialdezernent. Die jetzige Unterbringungssituation des Amtes sei dauerhaft nicht tragbar.

Bürgermeisterin Sibylle Schüssler korrigiert gleichzeitig das Gerücht, es handele sich um ein Private-Public-Partnership-Projekt: „Das ist unwahr, es ist keine öffentlich-private Partnerschaft vorgesehen“. Vielmehr gehe es sich um ein reguläres Mietverhältnis, wobei der anfängliche Mietpreis auf der Basis eines vertraglich fixierten Indexes fortgeschrieben wird und dem entspricht, was man für einen Neubau in der Innenstadt zahlen müsse.

Die Forderung der FDP/FW/UB/LED-Fraktion das Thales-Gebäude anzumieten, hält die Stadt Pforzheim für dauerhaft nicht wünschenswert. Die Option wurde bereits vor Jahren geprüft. „Es wird hier nicht gleiches mit gleichem verglichen, sondern ein rohbauähnliches Gebäude mit einem modernen und angemessen ausgestatteten Neubau“, so der Leiter des Personal- und Organisationsamtes, Bernhard Enderes. Deswegen sei auch der Mietpreis nicht vergleichbar. „Es wären erhebliche Investitionen in das Gebäude notwendig gewesen. Allein die Haustechnik mit dem gesamten technischen Innenausbau hätte neu eingebracht werden müssen.“ Hinzu komme, dass der südliche Bereich des Geländes gar nicht nutzbar sei, weil er im Bereich des Störfallbetriebs liege. Alles in allem könnte das Gebäude aus den genannten Gründen überhaupt erst in 8 bis 10 Jahren zur Verfügung stehen.

Baudezernentin Sibylle Schüssler kontert den Vorwurf der FDP/FW/UB/LED-Fraktion einen Sinneswandel beim Thema Wohnen vollzogen zu haben. „Davon kann keine Rede sein“, so Schüssler. „Wohnen in der Innenstadt hat nach wie vor eine sehr hohe Bedeutung. Da sind sich alle Fachleute und die Politik einig“. Der Investor bietet jetzt aber der Stadt dringend notwendig Bürofläche an. „Insgesamt gerät dadurch aber das Thema Wohnen in der Innenstadt nicht aus dem Fokus“, so die Bürgermeisterin abschließend.