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Pforzheim will Label für weitere naturnahe Räume, mehr Grün und zukunftweisende Ideen

Stadt will mit Label-Verfahren „StadtGrün naturnah“ biologische Vielfalt fördern und weiterentwickeln

StadtGrün naturnah
Karen Prem vom Grünflächenmanagement und Amtsleiter Stefan Auer vom Grünflächen- und Tiefbauamt auf der insektenfreundlichen Blühfläche am Strietweg (©Stefan Baust; Stadt Pforzheim)

Seit Jahren ist die Stadt Pforzheim im Sinne des Naturschutzes aktiv: Nicht erst in Zeiten breiter öffentlicher Diskussionen über das Insektensterben und den Klimaschutz planen die kommunalen Fachleute Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt der Stadt, setzen um und entwickeln weiter.

Für weitere naturnahe Räume, mehr Grün in Pforzheim und zukunftweisende Ideen hat das Pforzheimer Grünflächen- und Tiefbauamt (GTA) dieses Jahr die Bewerbung zur Teilnahme am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ initiiert. Das Label zeichnet vorbildliches kommunales Engagement bei der Förderung der biologischen Vielfalt auf innerstädtischen Grünflächen und beim ökologischen Grünflächenmanagement aus. „Gleichzeitig bietet sich uns hier die Chance, während des Verfahrens ungenutzte Potentiale zu erkennen, Bestehendes kritisch zu hinterfragen und Zukunftsträchtiges weiterzuentwickeln“, so Pforzheims Umweltbürgermeisterin Sibylle Schüssler.

Mit Pforzheim bewerben sich dieses Jahr sechs weitere Kommunen zur Neuzertifizierung mit „StadtGrün naturnah“, insgesamt wurden bereits 50 Kommunen in ganz Deutschland gelabelt. In dem Verfahren soll nach einer Bestandserfassung aller bisherigen Maßnahmen ein zukunftweisender Maßnahmenplan erstellt werden, der die biologische Vielfalt in der Stadt stetig verbessert und gleichzeitig auch zu mehr Lebensqualität im öffentlichen Raum beitragen soll. Den Start des Verfahrens hat nun das Auftakttreffen einer vom GTA koordinierten Arbeitsgruppe aus beteiligten städtischen Ämtern, fachkundigen Bürgerinnen und Bürgern und Vertretungen von Vereinen, Initiativen und Naturschutzorganisationen gebildet. „Gerade die enge Zusammenarbeit mit unseren Bürgerinnen und Bürgern ist für uns zentral“, so Sibylle Schüssler. „Als tagtägliche Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Raums bringen sie nicht nur Wünsche, Bedürfnisse und Anregungen mit, sondern auch Expertise und einen ganz eigenen Blick mit. Das wollen wir im Querschnitt mit unseren Fachleuten nutzen.“ Als wichtiger Baustein bei der Entwicklung von zukunftsweisenden Maßnahmen soll die Arbeitsgruppe den gesamten Umsetzungsprozess begleiten. 

Mit der fachlichen Unterstützung des Bündnisses und den Vorschlägen der Arbeitsgruppe vor Ort ist der Weg zu mehr Stadtnatur in Pforzheim für die Fachleute des GTA vorgezeichnet: Im Mittelpunkt sollen ökologische Anpassungen in der Grünflächenunterhaltung, strategische Planungen innerhalb der Verwaltung, und gemeinsame Aktionen mit Bürgerinnen und Bürgern stehen, die über die naturnahe Pflege und Gestaltung der öffentlichen Grünflächen informieren und auch zum Mitmachen anregen.

Als Pilotprojekt für weitere mögliche Umsetzungen hat die Stadt Pforzheim im Frühjahr 2021 die Verkehrsgrünfläche am Strietweg umgestaltet: GTA und Technische Dienste haben die bis dahin intensiv gepflegte Verkehrsgrünfläche in eine extensiv gepflegte Fläche umgewidmet und die rund 4000 Quadratmeter Rasen in eine insektenfreundliche und farbenfrohe Blühwiese umgestaltet.  Bereits im ersten Jahr präsentiert sich hier zusammen mit rund 180 neu gepflanzten Sträuchern ein einladendes Blütenbüffet für viele heimische Insekten.