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Pforzheim als Modellkommune für besseren Fußverkehr ausgewählt

Aktionsprogramm „1000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“

Autor: Martin Stollberg
©Foto: Martin Stollberg
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Pforzheim ist beim Aktionsprogramm „1000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“, den die Landesregierung für einen besseren Fußverkehr im Land aufgelegt hat, als eine von sechs Modellkommunen ausgewählt worden. Wie Bad Rippoldsau-Schapbach, Erligheim, Langenargen, Leonberg und Schramberg profitiert Pforzheim künftig von einem Planungsleitfaden, vereinfachten Regeln und besseren Förderbedingungen und kann mit Unterstützung des Verkehrsministeriums das Thema Zebrastreifen jetzt systematisch angehen. Die Kommunen werden in den kommenden Monaten von einem spezialisierten Fachbüro professionell dabei unterstützt, vor Ort neue Zebrastreifen anzulegen. Zum Kern zählt ein Beteiligungskonzept: Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort werden einbezogen. Sie können und sollen gemeinsam mit Politik und Verwaltung sowie weiteren Akteuren an der Erarbeitung des örtlichen Zebrastreifen-Konzepts und bei der konkreten Ausgestaltung neuer Querungen mitwirken.

„Das Aktionsprogramm 1.000 Zebrastreifen des Ministeriums für Verkehr ist ein weiterer Schritt, ein Stück urbaner Lebensqualität für Pforzheim zurückgewinnen zu können“, freut sich Pforzheims Bürgermeisterin Sibylle Schüssler. „Noch immer strahlt unsere Stadt das aus, was einst gesellschaftlicher Konsens war: eine Stadt, geplant und gebaut für Autos, weniger für die Menschen. Das gilt es zu ändern.“ Mit dem Leitbild Innenstadt setze die Stadt hier auf Neuprogrammierung. Bereits jetzt werde in Pforzheim ein Viertel der Wege zu Fuß zurückgelegt – „der Fußverkehr kann und wird also sicherlich eine tragende Säule eines nachhaltigen und menschengerechten Mobilitätskonzepts sein, eine neue Gehkultur kann sich entwickeln“, zeigt sich Schüssler optimistisch. Sie freue sich, dass Pforzheim mit seiner Bewerbung habe überzeugen können, und bedanke sich für den Zuschlag.

Die Basismobilität der Menschen ist als natürlichste und unabhängigste Form der Fortbewegung der Fußverkehr. Insbesondere Kinder und ältere Menschen sind im Fußverkehr auf Sicherheit angewiesen. Erfahrungsgemäß passieren Unfälle überwiegend dort, wo Fußgänger die Fahrbahn kreuzen. Ein erklärtes Ziel des Landes ist es daher, mit dem Programm die Straßenquerung dieser Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten und ihnen wieder mehr Möglichkeiten einzuräumen. Dies hat auch das Land Baden-Württemberg erkannt und möchte mit besseren Bedingungen für Fußgängerinnen und Fußgänger die Kommunen unterstützen, ihren Fußverkehr voranzubringen. Erreichen will die Landesregierung eine Steigerung des Anteils der täglichen Wege die zu Fuß zurückgelegten werden von 21 auf 30 Prozent. Dementgegen ist der Fußverkehr in Baden-Württemberg in den letzten Jahren zurückgegangen. Immer mehr Menschen sind gar nicht mehr mobil. Die Rückgewinnung des öffentlichen Raumes für Fußgängerinnen und Fußgänger und die Vereinfachung sicherer Querungen sind daher grundlegender Bestandteil einer Verkehrspolitik, die die Lebensqualität und die Mobilität aller Menschen in den Mittelpunkt stellt. Machbarkeit und Rahmenbedingungen einer Umsetzung neuer Zebrastreifen werden nun im Rahmen des Aktionsprogramms „1000 Zebrastreifen“ Inhalt der Gespräche der Stadt mit dem Fachbüro sein.