Zum Inhalt springen

Kulturfest als Schlusspunkt nach elf Jahren Stadtteilsanierung

Sanierungsgebiet Kaiser-Friedrich-Straße/Weststadt

Ein Stadtteil in neuem Glanz: Die Kaiser-Friedrich-Straße mit ihren angrenzenden Quartieren entlang der Enz hat in den vergangenen elf Jahren im Rahmen des städtebaulichen und sozial orientierten Bund-Länder-Förderprogramms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“ einen grundlegenden Wandel erfahren, der beispielgebend für Pforzheim und weit darüber hinaus ist. „Blicken wir zurück, in welch schlechtem Zustand insbesondere die „KF“ noch im Jahr 2008 war, die ja eigentlich als Herzstück und Pulsader der Quartiere zwischen Sedanplatz und Jugendverkehrsschule fungieren sollte: so gut wie ohne jegliches Grün, ein Flickenteppich aus desolatem Asphalt und meist anonyme Nachbarschaften“, erinnert sich Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler und freut sich beim Blick auf die heutige Situation: „Ein vollständig neu und hochwertig gestalteter Stadtraum mit über 100 Bäumen, mit einem regen sozialen und kulturellen Leben und neu entstandenen Nachbarschaften und Freundschaften.“ Heute dürfe sie nicht ohne Stolz gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern den Abschluss eines großartigen und für Pforzheim einzigartigen Projekts feiern, schließt Schüssler anlässlich der Abschlussveranstaltung des Sanierungsgebiets Kaiser-Friedrich-Straße/Weststadt am 6. Juli. Diese findet gemeinsam mit dem diesjährigen „Kulturfest KF“ auf dem neu gestalteten Quartiersplatz vor dem Stadtteilzentrum KF 102 statt, der auch Ort weiterer regelmäßig stattfindender Stadtteilfeste ist.

 

Die neue KF – Raum für Begegnungen

Der Wandel, den das Fördergebiet erfahren hat, weist zahlreiche Facetten auf. So wurden sämtliche Straßen und Plätze zwischen Sedanplatz und Enzufer inklusive des Enzufers selbst neu gestaltet, Kinderspielplätze neu geschaffen oder saniert, soziale Einrichtungen wie das Stadtteilzentrum KF, die Senioren-Begegnungsstätte Diakoniepunkt, der Hort an der Enz, das LukasZentrum als Familienzentrum in der Weststadt oder das Kinderhaus Gustav-Rau-Straße unterstützt und damit ein quartiersübergreifender Raum für Begegnungen im Stadtteil geschaffen werden. Hinzu kommen rund 90 über das Programm „Soziale Stadt“ geförderte private Sanierungs- und Abbruchmaßnahmen. Es konnten über 450 Wohnungen saniert oder neu geschaffen sowie nahezu 40 Gewerbeeinheiten gefördert und 21 Abbruchmaßnahmen umgesetzt werden.

Diese städtebaulichen und energetischen Sanierungsmaßnahmen mit einem Fördervolumen von 14,8 Millionen Euro wurden von einer Vielzahl sozialer Projekte begleitet, für die integrierbare Förderprogramme in Millionenhöhe in Anspruch genommen wurden um in Bereichen wie Qualifizierung, Kinder- und Jugend-Förderung, Integration oder Seniorenhilfe ein breit gefächertes Angebotsspektrum zu schaffen. Weiter konnte ein Quartiersrat als beratendes und zum Teil auch umsetzendes Gremium der Bürgerpartizipation ins Leben gerufen werden, der gemeinsam mit dem im Stadtteilzentrum KF 102 angesiedelten Quartiersmanagement auch weiterhin die Ziele der Projektarbeit „Soziale Stadt“ in der Zukunft verfolgt und nachhaltig festigt.

Ein besonderes Lob gilt der engagierten Arbeit des Quartiersmanagements und der städtischen Sanierungsstelle, die in den vergangenen Jahren überdurchschnittliches geleistet haben: Zahlreiche Besprechungen und Beratungen, Bürgerbeteiligungen und Sitzungen des Quartiersrats haben außergewöhnliche Ergebnisse hervorgebracht, die beispielhaft in Pforzheim sind, fasst Bürgermeisterin Schüssler zusammen.

 

Die KF – ein Vorzeigequartier

„In Summe haben wir es geschafft, aus einem stark benachteiligten Stadtteil ein Vorzeigequartier mit regem sozialem, kulturellem und nachbarschaftlich ausgerichteten Leben innerhalb eines städtebaulich gut gestalteten Kontextes zu schaffen“, sind sich Baudezernentin Schüssler, Reinhard Maier und Martin Eisenhauer von der Sanierungsstelle beim städtischen Planungsamt sowie Sabine Ewert, Katja Wengert und Axel Baumbusch vom Quartiermanagement sicher. Gemeinsam mit dem Jugend- und Sozialamt, dem Amt für Bildung und Sport sowie der Kommunalen Statistikstelle haben sie die Projektarbeit zur Entwicklung der Kaiser-Friedrich-Straße gesteuert. „In der Kaiser-Friedrich-Straße haben wir alle finanziellen, sozialen und kulturellen Ressourcen aktiviert und in einem Quartiersmanagement, dem Quartiersrat, der verwaltungsinternen Lenkungsgruppe „Soziale Stadt“ und nicht zuletzt in einem hohen persönlichen Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner sowie Hauseigentümer entlang der KF gebündelt“, berichtet Sanierungsstellenleiter Maier. Das Ergebnis sei nicht nur für Pforzheim beispielgebend, sondern auch auf europäischer Ebene im Rahmen des Programms „URBACT Good Practise Call“ ausgezeichnet, so das Resümee des Stadtplaners.

 

Buchreihe zur Entwicklung der KF

Von all dem berichtet auch der am 2. Juli erschienene vierte Band der Buchreihe zur Entwicklung der Kaiser-Friedrich-Straße, der als offizieller Abschlussbericht den Schlusspunkt der Programmarbeit setzt. Das Buch stellt unter dem Titel „KF - Raum für Begegnungen“ die Menschen als Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere entlang der Enz, die sozialen, kulturellen sowie einige herausragende, die Menschen verbindende Einrichtungen in den Mittelpunkt und zeigt den städtebaulichen Wandel des Stadtteils auf. Die Buchreihe ist im Stadtteilzentrum KF 102 (Telefonnummer 07231/9380241) und bei der städtischen Sanierungsstelle (Telefonnummer 07231/39-2197) erhältlich, der jüngste Band kostet 10 Euro.