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Investition in die Zukunft von Pforzheims historischen Zeitungen

Alte Zeitungen
Die historischen Zeitungsbestände des Stadtarchivs sind vom Zerfall bedroht: das saure Papier vergilbt zunächst von den Seitenrändern her, wird dann immer spröder und bricht schließlich bei der Benutzung. Fotos: Stadtarchiv
Alte Zeitungen
Die historischen Zeitungsbestände des Stadtarchivs sind vom Zerfall bedroht: das saure Papier vergilbt zunächst von den Seitenrändern her, wird dann immer spröder und bricht schließlich bei der Benutzung. Fotos: Stadtarchiv
Alte Zeitungen
Die historischen Zeitungsbestände des Stadtarchivs sind vom Zerfall bedroht: das saure Papier vergilbt zunächst von den Seitenrändern her, wird dann immer spröder und bricht schließlich bei der Benutzung. Fotos: Stadtarchiv
Alte Zeitungen
Durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gefördert werden Erhaltungsmaßnahmen an den bedeutendsten historischen Zeitungen Pforzheims, hier die Titelblätter der Wöchentlichen Nachrichten von und für Pforzheim (1794), des Pforzheimer Beobachters (1857), des General-Anzeigers für Pforzheim und Umgebung (1902), der Pforzheimer Freie Presse (1920), des Pforzheimer Morgenblatts (1924) und der Pforzheimer Rundschau (1928). Fotos: Stadtarchiv
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Durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gefördert werden Erhaltungsmaßnahmen an den bedeutendsten historischen Zeitungen Pforzheims, hier die Titelblätter der Wöchentlichen Nachrichten von und für Pforzheim (1794), des Pforzheimer Beobachters (1857), des General-Anzeigers für Pforzheim und Umgebung (1902), der Pforzheimer Freie Presse (1920), des Pforzheimer Morgenblatts (1924) und der Pforzheimer Rundschau (1928). Fotos: Stadtarchiv
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Durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gefördert werden Erhaltungsmaßnahmen an den bedeutendsten historischen Zeitungen Pforzheims, hier die Titelblätter der Wöchentlichen Nachrichten von und für Pforzheim (1794), des Pforzheimer Beobachters (1857), des General-Anzeigers für Pforzheim und Umgebung (1902), der Pforzheimer Freie Presse (1920), des Pforzheimer Morgenblatts (1924) und der Pforzheimer Rundschau (1928). Fotos: Stadtarchiv
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Durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gefördert werden Erhaltungsmaßnahmen an den bedeutendsten historischen Zeitungen Pforzheims, hier die Titelblätter der Wöchentlichen Nachrichten von und für Pforzheim (1794), des Pforzheimer Beobachters (1857), des General-Anzeigers für Pforzheim und Umgebung (1902), der Pforzheimer Freie Presse (1920), des Pforzheimer Morgenblatts (1924) und der Pforzheimer Rundschau (1928). Fotos: Stadtarchiv
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Durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gefördert werden Erhaltungsmaßnahmen an den bedeutendsten historischen Zeitungen Pforzheims, hier die Titelblätter der Wöchentlichen Nachrichten von und für Pforzheim (1794), des Pforzheimer Beobachters (1857), des General-Anzeigers für Pforzheim und Umgebung (1902), der Pforzheimer Freie Presse (1920), des Pforzheimer Morgenblatts (1924) und der Pforzheimer Rundschau (1928). Fotos: Stadtarchiv
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Durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gefördert werden Erhaltungsmaßnahmen an den bedeutendsten historischen Zeitungen Pforzheims, hier die Titelblätter der Wöchentlichen Nachrichten von und für Pforzheim (1794), des Pforzheimer Beobachters (1857), des General-Anzeigers für Pforzheim und Umgebung (1902), der Pforzheimer Freie Presse (1920), des Pforzheimer Morgenblatts (1924) und der Pforzheimer Rundschau (1928). Fotos: Stadtarchiv

Das Stadtarchiv erhält eine Förderung aus dem Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Erhaltung national wertvollen schriftlichen Kulturguts.

Damit verdoppelt das Archiv in diesem Jahr seine Mittel für die Erhaltung der wertvollsten historischen Zeitungsbestände. Zeitungen von 1794 bis 1945, zusammen über 300 Bände mit einem Gesamtgewicht von mehr als einer Tonne, können so vor drohendem Zerfall geschützt und auch für kommende Generationen im Original erhalten werden. Dank der finanziellen Unterstützung in Höhe von rund 15.000 Euro kann die Verpackung und Papierentsäuerung der wichtigsten Zeitungsserien der Stadt in einem einzigen Projekt noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

Ohne die zusätzlichen Bundesmittel hätte das Stadtarchiv dieses Jahr nur einen Teil der Zeitungen entsäuern lassen können. Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler ist stolz und dankbar für die Wertschätzung, die sich daraus für das Stadtarchiv ergibt: „Die historischen Zeitungsbände unseres Stadtarchivs sind natürlich für uns hier in Pforzheim von immensem Interesse, aber sie haben auch überregionale Bedeutung. Das hat die Förderung unterstrichen, jetzt gehören sie sozusagen ganz offiziell zum national wertvollen Kulturgut. Darauf können wir stolz sein!“

Auch die stellvertretende Archivleiterin Dr. Sonja Hillerich, die das Projekt im Stadtarchiv federführend betreut, freut sich über die zusätzlichen Mittel, die durch die Projektförderung zur Verfügung stehen und erklärt: „Als die Ausschreibung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) kam, haben wir diese große Chance natürlich sofort ergriffen und einen Förderantrag gestellt“. Die KEK koordiniert die Verteilung von Fördermitteln, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bereitgestellt werden. „Wir wissen, dass wir einzigartige, wertvolle Bestände haben,“ ergänzt Annett Post-Hafner, als Leiterin der Archivbibliothek zuständig für die Zeitungsbestände und eng in die Umsetzung des Projekts eingebunden. „Aber es ging auch darum, diese Schätze nach außen darzustellen.“ Die Förderung durch die KEK ist als eine Würdigung der Arbeit des Stadtarchivs zu verstehen. Denn an Begründung, Qualität und Nachhaltigkeit der Projekte werden strenge Maßstäbe angelegt.

Obwohl Zeitungen schon im 19. Jahrhundert in tausendfacher Auflage gedruckt wurden, ist von vielen der Pforzheimer Blätter jeweils nur noch ein einziges Exemplar überliefert – aus den einstigen Massenprodukten sind wertvolle Unikate geworden. Diese Unikate im Original zu erhalten, ist das Ziel des Stadtarchivs, denn für die Pforzheimer Stadtgeschichte sind die Bände von großer Bedeutung. Zeitungen sind relevante Quelle für die verschiedensten historischen Fragestellungen – besonders in Pforzheim, wo im 2. Weltkrieg große Teile des schriftlichen Kulturguts zerstört wurden. Auch für überregionale Forschungsfragen bieten die Pforzheimer Zeitungen wertvolle Anknüpfungspunkte.

Aber die Erhaltung der dicken Zeitungsbände ist bedroht, auch wenn sie sicher verwahrt in den Magazinen des Stadtarchivs liegen. Das seit Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzte Zeitungspapier ist von schlechter Qualität. Für die schnelle, aktuelle Lektüre wurden Zeitungen auf Papier gedruckt, das besonders günstig herzustellen war. Es ist dabei aber sehr dünn und durch die verwendeten Rohstoffe zudem säurehaltig. Das führt dazu, dass es sich auch ohne schädigende äußere Einflüsse zersetzt: das Papier vergilbt zunächst, dann wird es mit der Zeit immer spröder und brüchiger. Bei jeder Benutzung entstehen kleine Risse an stark strapazierten Stellen und die Seitenränder zerbröseln bei jeder Berührung. Das wertvolle Archivgut zerfällt der Archivarin buchstäblich unter den Händen.

Die einzige Möglichkeit, den Zerfall aufzuhalten und die wertvollen Originale als Zeugnisse vergangener Zeiten doch noch für die Zukunft zu erhalten, ist die Papierentsäuerung. In einem aufwändigen, kostenintensiven Verfahren wird dem Papier zunächst die Restfeuchte entzogen, danach werden die Bände in speziellen Anlagen in einer speziellen Lösung gebadet. Die darin gelösten alkalischen Stoffe neutralisieren die im Papier enthaltene Säure, lagern sich im Papier ab und heben so den pH-Wert dauerhaft an. Das Papier wird dadurch stabilisiert und der Zerfall aufgehalten. Nach diesem Bad werden die Bände wieder getrocknet. Das Verfahren ist so schonend, dass es weder das Papier, noch Druckerschwärze, Tinte oder Stempel angreift. Nur in seltenen Ausnahmefällen kommt es zu leichten Verfärbungen. Dahinter steht großer Aufwand für Entwicklung, Technik und Qualitätssicherung, den nur wenige hochspezialisierte Restaurierungsdienstleister anbieten.

Die Entsäuerung und Verpackung der Zeitungsbände wird im Dezember abgeschlossen sein. Dann kommen die Originale wieder zurück ins Stadtarchiv. Für die Benutzung im Lesesaal stehen bereits jetzt qualitativ hochwertige Digitalisate zur Verfügung. Mehr Informationen zu den Zeitungsserien des Stadtarchivs sind online abrufbar unter https://www.pforzheim.de/stadt/stadtgeschichte/stadtarchiv/bestaendeuebersicht/zeitungen.html