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Eröffnung der Wanderausstellung „Erzwungene Wege-Flucht und Vertreibung“ im Neuen Rathaus

Das Jahrhundert der Vertreibungen, eine Blutspur durch Europa

Ausstellungseröffnung
(Bild: Alina Di Sannio)
Ausstellungseröffnung
(Bild: Alina Di Sannio)

Noch bis zum 2. August 2022 ist die Wanderausstellung des Bundes der Vertriebenen „Erzwungene Wege-Flucht und Vertreibung“ im Verbindungstrakt (1. OG) im Neuen Rathaus Pforzheim zu sehen. Eröffnet wurde sie in dieser Woche von Oberbürgermeister Peter Boch in Anwesenheit der Ersten Vorsitzenden des hiesigen Kreisverbandes des Bundes der Vertriebenen, Frau Schack, und von Bundestagsabgeordnetem Gunther Krichbaum. Dieser hatte bereits 2019 den Vorschlag gemacht, die Ausstellung nach Pforzheim zu holen, was dann allerdings aufgrund der Corona-Pandemie zunächst leider nicht zustande kam.

Oberbürgermeister Peter Boch sprach in seiner Eröffnungsrede über „Putins völkerrechtswidrigen Überfall“ auf die Ukraine, durch den mittlerweile 1.500 Menschen Zuflucht in Pforzheim gefunden haben. „Der Ukraine-Krieg ist damit leider zu einem weiteren Kapitel in der langen Geschichte von Flucht und Vertreibung in Europa und Deutschland geworden“, so der Oberbürgermeister. Eine Geschichte, die die Ausstellung „Erzwungene Wege-Flucht und Vertreibung“ beleuchte. Die Ausstellung spanne dabei einen weiten historischen Bogen. Sie informiere über den Zerfall des Osmanischen Reiches seit dem späten 19. Jahrhundert, den Völkermord an den Armenier, die Umsiedlung der West-Karelier, die Verschleppungen und Massendeportationen Polen, Ukrainer und Balten ebenso wie über das unvorstellbare Grauen des vom nationalsozialistischen Deutschland verübten Massenmordes an den europäischen Juden. Gleichzeitig erinnerte der OB daran, dass nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks in diesem Moment weltweit über 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger Verfolgung und den Auswirkungen des Klimawandels sind. Eine traurige Realität der wir man sich nicht entziehen könne. „Daher hoffe ich sehr, dass diese Ausstellung möglichst viele Pforzheimerinnen und Pforzheimer, vor allem jüngere, für dieses Thema sensibilisiert und zur Auseinandersetzung mit ihm motiviert“, so der Rathauschef.

 

Öffnungszeiten:

jeweils montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr