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Enz naturnah umgestaltet - Mehr Durchgängigkeit im Gewässer

„Ein weiterer Meilenstein der Flussrenaturierung in Pforzheim ist erreicht“, so Bürgermeisterin Sibylle Schüssler bei einem Pressetermin an der Enz auf Höhe des Messplatzes.

„Der bisherige Gewässerabsturz aus Stein und Beton, der hier die Durchgängigkeit für Fische und andere Gewässerorganismen behinderte, wurde jetzt zurückgebaut. Somit ist der Biotopverbund an dieser Stelle wiederhergestellt.“

Unter Federführung des Amts für Umweltschutz und in Abstimmung mit den Naturschutzbeauftragten der Stadt Pforzheim und dem Pforzheimer Fischerklub wurde in einer gemeinsamen Aktion mit dem Grünflächen- und Tiefbauamt die Betonverbaue und Sohlbefestigungen rückgebaut und eine naturnahe Gewässerlandschaft wiederhergestellt. Die Maßnahme wurde auf Anregung der Sanierungsstelle und des Quartiersmanagements Weststadt zeitnah umgesetzt und sieht sich als Teil der durch die Stadterneuerung angestoßenen Aufwertungen in den Quartieren entlang der Kaiser-Friedrich-Straße und Steubenstraße.   

Die naturnahe Umgestaltung der Flüsse hat in Pforzheim eine lange Tradition: Ausgehend von der Enzrenaturierung im Zuge der Landesgartenschau wurde in den letzten zwanzig Jahren Flussabschnitt für Flussabschnitt im Stadtgebiet ökologisch weiterentwickelt, um den Natur- und Artenschutz zu fördern und neue Erholungs- und Grünflächen für die Bürgerschaft zu schaffen. In den kommenden Jahren sollen weitere Abschnitte im Oberlauf der Enz naturnah umgestaltet werden.    

Da die Enz die ganze Stadt durchzieht, sind ihre Erholungsflächen von vielen Stadtquartieren aus schnell erreichbar und somit auch von großer thermischer Entlastungswirkung für die Bewohner. Eine Aufwertung und naturgemäße Entwicklung lohnt sich folglich in vielerlei Hinsicht. Darüber hinaus dient der Fluss auch als Leitbahn für frische Luft aus den Außenbereichen, die bis in die Innenstadt strömen kann – in Anbetracht des schleichenden Klimawandels und der für Pforzheim prognostizierten Temperaturerhöhung im Siedlungsbereich ein entscheidender Vorteil, auf den man in Zukunft im Rahmen der kommunalen Klimaanpassung ein stärkeres Augenmerk legen muss.

Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgt über Kompensationsmittel im Rahmen der Bauleitplanung und Planfeststellungsverfahren, die infolge der mit diesen Planungen einhergehenden Eingriffe in Natur und Landschaft anfallen. Damit sind Maßnahmen, die sowohl Naturschutz, als auch Klimaschutz und Klimafolgenanpassung im Blick haben, finanziell umsetzbar.