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Blumenbouquet aus Edelsteinen im Schmuckmuseum Kostbares Kleinod als Dauerleihgabe Neuzugang in Sammlung

Zitterbrosche mit Blumenbouquet Gold, Diamanten, Smaragde Russland, 19. Jh. (?) Schmuckmuseum Pforzheim Dauerleihgabe aus einer Privatsammlung Foto Winfried Reinhardt
©Foto: Winfried Reinhardt

In einer Vitrine der historischen Sammlung des Schmuckmuseums funkelt es seit kurzem noch mehr: Eine Zitterbrosche mit Blumenbouquet aus Gold, Diamanten und Smaragden versprüht dort ihren Glanz. Das prachtvolle Kleinod, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert, kam jüngst durch eine glückliche Fügung als Dauerleihgabe ins Haus. Historiker sowie einige Experten der Eremitage in St. Petersburg haben zwei Annahmen über seine Entstehung.

Die erste, wenn auch weniger wahrscheinlichere ist, dass mehrere dieser Blumenbouquets gefertigt wurden - von der russischen Kaiserin Elisabeth, der Schwiegermutter von Katharina der Großen, persönlich in Auftrag gegeben, um bei großen Anlässen als Corsagen getragen zu werden. Die Juwelen dieser Kaiserin wurden größtenteils in den 1750er Jahren hergestellt, und diese Zitterbrosche könnte eine davon sein.

Die zweite und wahrscheinlichere Annahme ist, dass die Vorfahren der jetzigen Eigentümer die Brosche in der Schatzkammer der Eremitage im Winterpalast in St. Petersburg gesehen haben müssen, wo die Juwelen der frühen Kaiserinnen aufbewahrt und teils bis zur Revolution 1917 ausgestellt wurden. Zu dieser Schatzkammer hatten nur sehr wenige Menschen Zugang. Carl Fabergé (1866-71) arbeitete dort als junger Mann ehrenamtlich und war mit den Objekten sehr vertraut. Die Vorfahren der heutigen Eigentümer, von der fraglichen Brosche fasziniert, beauftragten ihn mit der Nacharbeitung eines ähnlichen Stücks.

»Dieses wunderbare Kleinod hier zeigen zu können, freut mich außerordentlich«, so Museumsleiterin Cornelie Holzach, »ebenso wie die besondere Geschichte ihres Weges hierher zu uns, die nur durch das große Engagement der heutigen Eigentümer möglich geworden ist.« Es liegt ihnen am Herzen, das kostbare Erbstück der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und ihre ausgiebige Suche nach einem passenden Ort führte sie schließlich ins Schmuckmuseum Pforzheim. Eben dorthin nahmen sie den weiten Weg aus ihrem Heimatland auf sich, um die Gabe persönlich zu überbringen. Sobald Museen wieder geöffnet haben, können Besucher das Blumenbouquet in der historischen Sammlung finden.